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Tagesausflug über die Grenze, Wismar, 3. Juli 1990: Fahrt über die geöffnete Grenze [7/45]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

29. Juni 1990
Nähe Grenzübergang Lübeck-Schlutup
Urheber: Ulrich Schocke

Lizenztyp: Creative Commons License

Das Dorf Schlutup (Hansestadt Lübeck) lag während der Zeit der Mauer an der innerdeutschen Grenze. Der Grenzübergang Lübeck-Schlutup war der nördlichste Grenzübergang zur DDR.

Abgebildet

Logo, Mercedes-Benz, Straße, Verkehrsschild

Kontext

Boot, Gaststätte, Innerdeutsche Grenze, Neugier, Trabant (Pkw), Urlaub, Warteschlange, Währungsunion

Orte

Grenzübergang Lübeck-Schlutup/Selmsdorf, Schwerin, Warnemünde, Wismar

Alle Bilder des Albums

Erinnerung

"Meine Frau, unsere Kinder (damals 16 und 8) und ich haben seit Jahren regelmäßig die Sommerferien in der Lübecker Bucht, im Ostseebad Dahme verbracht, so auch in der Zeit vom 14.06.-05.07.1990. Wegen der geöffneten Grenze und der bevorstehenden Währungsunion habe ich mit meiner Frau zunächst allein eine Schnupperfahrt nach Wismar unternommen. Wir waren neugierig auf alles und natürlich auch ein wenig aufgeregt im Hinblick auf den Grenzübergang, der ja eigentlich keiner mehr sein sollte. Wir haben uns auch erst auf der Rückfahrt getraut, davon mehr schlecht als recht, Fotos zu machen.

Nach Rückkehr haben wir dann mit unseren Kindern vereinbart, am 03.07.1990, also nach der erfolgten Währungsunion, nicht zuletzt auch wegen der Geschichtsträchtigkeit dieses Augenblicks, noch einmal rüber zu fahren und das zu einem tollen Sommer-Ausflugs-Tag werden zu lassen. Es begann trotz früher Startstunde zunächst mit einer schier endlosen Warteschlange in Lübeck-Schlutup, hinter zig 2-Takter-Trabant-Motoren mit dem typischen Ölgemischgestank. In Wismar besuchten wir die Innenstadt, das Rathaus mit dem großen Vorplatz und die Wasserkunst.

Weiter ging es anschließend über Rostock-Warnemünde, mit Aufenthalt zwecks Mittagessen im Teepot, einer Konsumgaststätte in Warnemünde mit Platzzuweisung! Irgendwie antiquiert und doch auch aktuell.

Am frühen Nachmittag waren wir dann in Rostock, in der Fußgängerzone und sind in einem Cafe gewesen, lecker und sauber. Es regnete ein wenig, trübte aber die Stimmung keineswegs.

Danach ging unsere Fahrt noch weiter nach Schwerin. Auf dem See am Schweriner Schloss haben wir noch eine kleine Bootsfahrt machen können, und zwar von 17.10 Uhr bis 18.10 Uhr, wie die eingescannte Quittung zeigt (wir wohnten damals übrigens noch in Essen). Ein kleiner Gang durch die Schweriner Innenstadt war auch noch möglich. Danach war noch die Heimfahrt zum Urlaubsquartier zurück zu leisten, wo wir dann schließlich 13 Stunden nach Abfahrt ziemlich erschöpft wieder ankamen. Der Ausflug hat bleibende Eindrücke hinterlassen und lange Zeit nachgewirkt, es war ein ERLEBNIS für uns alle."

Ullrich Schocke