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Ankunft der "Lüneburger Heide" in Wittenberge, 25. Dezember 1989: Blaskapelle am Wittenberger Hafen [40/44]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

25. Dezember 1989
Wittenberge, Hafen
Urheber: Horst Podiebrad

Lizenztyp: Keine Creative Commons

Abgebildet

Blasmusik, Fluss, Hafen, Menschenmenge, Musikinstrument, Orchester

Kontext

Begrüßungsgeschenk, Blasmusik, Boot, Bürgermeister, Feuerwehr, Freude, Hafen, Innerdeutsche Grenze, Weihnachten

Orte

Schnackenburg, Wittenberge

Alle Bilder des Albums

Erinnerung

"Ende November 1989 schlug der Bürgermeister des Grenzortes Schnackenburg (BRD), Herr Siegfried Bischoff, dem Bürgermeister von Wittenberge, Herrn Horst Niemeyer, ein erstes Treffen der Bürger beider Städte zum Weihnachtsfest vor. Er beabsichtigte, das Fahrgastschiff 'Lüneburger Heide' zu chartern und mit etwa 300 BRD-Bürgern in den Wittenberger Hafen einzulaufen. Horst Niemeyer bat den Rat des Kreises und die Bezirksbehörde um die Genehmigung für die Schiffsreise auf der noch geschlossenen Elbgrenze. Der Weihnachtstermin rückte immer näher, aber weder von den Behörden noch vom Zoll und den Grenzorganen kam eine Reaktion. Also legte das Schiff am ersten Weihnachtstag ohne Genehmigung ab – problemlos.

Am Wittenberger Hafen warteten inzwischen schon etwa 5 000 Wittenberger und Bürger aus dem Kreis auf die Ankunft. Dann war es soweit – die 'Lüneburger Heide' legte an. Der Jubel war auf beiden Seiten riesengroß, wir alle hatten Freudentränen in den Augen – 'So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergehn!' Bürgermeister Horst Niemeyer begrüßte die Gäste mit Blumensträußen, und auch sie kamen mit Blumengrüßen. Eine Feuerwehrkapelle spielte auf, als Orientierungshilfe für den Stadtspaziergang wurden Stadtpläne verteilt, andere hatten einen Begrüßungstrunk mitgebracht. Freude pur. Am Hafen war kein Platz, alles drängte zu den Gästen. Diese wurden vom Bürgermeister ins Rathaus und in den Ratskeller eingeladen.

Dann wurde bekannt: Wir Wittenberger können um 13.00 Uhr mit der 'Lüneburger Heide' zurück nach Schnackenburg fahren, um den kleinen Grenzort zu besichtigen. Noch einmal kam große Freude auf, und spontan nahmen wir das Angebot an. In Schnackenburg angekommen, wurden wir von der Feuerwehr herzlich begrüßt und mit Getränken und Apfelsinen versorgt.

Diesen Weihnachtsfeiertag 1989 werden wir bestimmt nicht vergessen und uns die Fotos immer wieder gerne ansehen. Jetzt fahren wir des Öfteren mit dem Fahrrad und der Fähre in diesen früheren Grenzort Schnackenburg."

Horst Podiebrad (Wittenberge)

Original-Bildunterschrift

"Es sind zwischen 5.000 und 8.000 Wittenberger auf den Beinen, um den deutschen Landsleuten aus dem Grenzort Schnackenburg einen freundlichen Empfang zu bereiten. So etwas gab es schon ca. 40 Jahre nicht mehr." (Horst und Ralf Podiebrad: DDR/D Wittenberge. Band 3, S. 132)