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Kirchentag in Leipzig, 9. Juli 1989: Demonstration gegen Wahlbetrug und für Demokratie während des Leipziger Kirchentags [29/41]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

9. Juli 1989
Leipzig, Galopprennbahn Scheibenholz
Urheber: Roland Quester

Lizenztyp: Creative Commons License

"Vom 6. bis 9. Juli fand in Leipzig der Kirchentag der sächsischen Landeskirche statt. Auf staatlichen Druck hin verzichteten die Veranstalter bewusst auf politische Themen.

Die Leipziger Oppositionsgruppen organisierten daher in der Lukaskirche einen 'Statt-Kirchentag', an dem etwa 2.500 Personen teilnahmen. Hier trafen sich Oppositionelle aus der ganzen DDR und tauschten sich über die aktuelle Lage sowie über Konzepte und künftige Aktionen aus.

Nach dem Abschlussgottesdienst auf der Leipziger Rennbahn formierte sich eine Demonstration gegen Wahlbetrug und für Demokratie. Die Sicherheitskräfte griffen wegen der anwesenden westlichen Journalisten und Gäste nicht ein. […] In der Peterskirche fand die Aktion mit einer improvisierten Andacht ihren Abschluss." (www.runde-ecke-leipzig.de: 9. Juli 1989: Kirchentag, Stand 19. Oktober 2010)

Abgebildet

Demonstration, Kirchentag, Menschenmenge, Platz, Statt-Kirchentag, Transparent (Spruchband)

Kontext

Bürgerbewegung, Demokratie, Demonstration, Kirchentag, Polizeikette, Straßenbahn, Transparent (Spruchband), Wahlfälschung

Personen/Organisationen

Ministerium für Staatssicherheit

Orte

Leipzig

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Erinnerung

"Zum Kirchentag hatte sich eine Gruppierung aus Leipziger Basisgruppen auf der Abschlusskundgebung auf der Pferderennbahn zusammengefunden und zog von dort mit einem Transparent (mit dem chinesischen Schriftzeichen für Demokratie) und verbunden über zusammengeknotete bunte Bänder Richtung Innenstadt. Auf dem Weg hielt eine Straßenbahn neben dem Demonstrationszug, die sich als von der Stasi gekapert herausstellte, denn es sprangen drei oder vier Männer in Zivil aus einer sich öffnenden Tür, entrissen das Transparent und sprangen wieder in die Bahn, die sofort die Tür schloss. Weiter Richtung Innenstadt war die Straße dann mit Polizeiketten abgesperrt, und die Leute landeten schließlich in der Peterskirche, von wo aus sie dann einzeln nach Hause gehen durften."

Roland Quester