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Berlin. November/Dezember 1989 (Teil 2): Auf der Glienicker Brücke [10/33]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

1. November bis 31. Dezember 1989
Potsdam, Glienicker Brücke
Urheber: Christian Zeiler

Lizenztyp: Creative Commons License

Grenzsoldat und Passanten auf der Glienicker Brücke, die über die Havel hinweg die Städte Berlin und Potsdam verbindet und am 10. November 1989 erstmals seit 1961 wieder für Menschen aus der DDR geöffnet wurde

Abgebildet

Absperrgitter, Auto, Blume, Grenzsoldat, Kind, Menschenmenge

Orte

Glienicker Brücke, Grenzübergang Glienicker Brücke

Alle Bilder des Albums

Erinnerung

"Friedenstaube! Keine Zeitungsente
bringt hier lux ex oriente.
Kündet jetzt die "Neue Zeit".
Wende, Freiheit nicht mehr weit?

Das Volk sich nicht mehr ängstlich zeigt,
behände auf die Mauer steigt.
Und nachdem nun das geschah,
steh'n die Wächter hilflos da.

Manches noch verworren wabert,
hier wird schon Beton geknabbert.

Die UNO zeigt sich höchst privat,
apathisch steht der Grenzsoldat.

Auch nächtens ist das Volk noch munter,
Fernsehfritzen möchten Wunder.

In der Optik ist ein Riss wie nie
made by Wallstreet Gallery.

Des Sonntagsmalers Bild von heute.
Hat auch Gorbi seine Freude?

Nachdenklich an der Mauerwand
und auch am Café 'Vaterland'.

Was man doch so alles bietet!
Klopfgerät wird hier vermietet.

Es klopft der Mann
Es klopft die Frau
es bohrt das Kind
bald erste Türme sichtbar sind.

Manche gehen ganz schön ran,
am Ende folgt ein Foto dann.

Auch wenn sie nur als Scherz bezweckt,
die Mauerordnung ist perfekt.

Dekorativ erscheint hier noch
ein ganz normales Mauerloch.

Das Grau in Grau der andern Seite
zeigt der Pleite ganze Weite.

Potsdamer Platz
Ein großes Loch ist hier schon offen,
weit're sind bald zu erhoffen!

… und dieser echte Mauerstein
taugt für den Reliquienschrein!"

Dr. Christian Zeiler