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Besuch bei einer Brieffreundin in Leipzig, 30. März bis 1. April 1990: Gebäudefassade in Leipzig [8/8]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

30. März bis 1. April 1990
Leipzig, Hierzelstraße/Gießerstraße
Urheber: Dagmar Lipper

Lizenztyp: Creative Commons License

Abgebildet

Baufälligkeit, Einzelhandelsgeschäft, Gebäude, Straßennamensschild

Kontext

Baufälligkeit, Besuch, Brief, Eltern, Freund, Gebäude, Jugendlicher, Parkplatz, Wohnung, Überwachung

Personen/Organisationen

Ministerium für Staatssicherheit

Orte

Leipzig

Text im Bild

Hirzel- / straße / 12 - 19

Gießer- / straße / 73 - [...]

Leder [...] Galanteriewaren / Kurz - Spielwaren

Buth P[...] Schreibwaren / Abo [...]

Alle Bilder des Albums

Erinnerung

"Ich hatte eine Brieffreundin im Osten, die ich über einen (eigentlich in der DDR ungern gesehenen) Kettenbrief kennen lernte. Anfang der 1970er Jahre sind wir uns das erste Mal persönlich begegnet, da muss ich so 12, 13 gewesen sein, meine Freundin noch ein bisschen jünger. Wir haben uns mit unseren Eltern auf dem Rastplatz Michendorf an der Transitstrecke getroffen. Das war nicht ganz ungefährlich, da es ja verboten war, dass West- und Ostdeutsche sich treffen. Man konnte sich nie sicher sein, ob nicht vielleicht Stasi-Leute auf diesen Parkplätzen unterwegs waren und einen beobachteten. Wir waren sehr vorsichtig, haben die Autos entfernt voneinander geparkt, und es ist auch alles gut gegangen.

Nach dem Mauerfall haben mein Freund und ich meine Brieffreundin und ihren Mann und Sohn in Leipzig besucht. Sie wohnten damals in einem Altbauviertel, das in sehr schlechtem Zustand war, ihre Wohnung hatte Schwamm in den Wänden. An den Fassaden der Gebäude konnte man noch Aufschriften aus der Zeit vor dem Krieg finden, zum Teil waren es jüdische Namen. Da erzählten Hauswände Geschichten."

Dagmar Lipper (West-Berlin)