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Der Mauerfall: herbeigesehnt - aber nicht für möglich gehalten: Skulptur "Der Rufer" mit Blumen und Transparent [2/17]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

10. November 1989
Berlin, Straße des 17. Juni
Urheber: Gottfried Schenk

Lizenztyp: Keine Creative Commons

Die seit 1989 auf dem Mittelstreifen der Straße des 17. Juni stehende Bronzeskulptur "Der Rufer" von Gerhard Marcks

Abgebildet

Blumenstrauß, Handgemachtes Medium, Kunst, Plakat

Kontext

Ausreisewelle, Freude, Mauerfall, Reisefreiheit, Sorge, Sowjetarmee

Personen/Organisationen

Egon Krenz

Orte

Straße des 17. Juni

Text im Bild

Straße / [de]s / 9. November

der / 1918 - 38 - 89

1918 Weimarer / Republik / 1938 Reichs- / progrom / 1989!

Alle Bilder des Albums

Erinnerung

"Keine Frage, es musste etwas passieren, der DDR liefen die Menschen davon. Spätestens seit der Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze im Frühsommer 1989 hatte die Mauer ein Schlupfloch bekommen, das Zehntausende zur Flucht in den Westen nutzten. 'Was würde die neue Führung unter Krenz unternehmen?', war im Frühherbst 1989 immer wieder die bange Frage. Und wie würde die Sowjetunion reagieren, die mit fast einer halbe Million Soldaten zwischen Oder und Elbe Gewehr bei Fuß stand? Szenarien von 17. Juni 1953 bis Dritter Weltkrieg waren vorstellbar, für mich als Bewohner West-Berlins keine besonders attraktiven Aussichten, säße ich im Konfliktfall doch mittendrin in der Falle. Aber dann ging alles atemberaubend schnell – und friedlich. Bei einer improvisierten Pressekonferenz wurde das neue Reisegesetz verkündet, Gültigkeit: ab sofort. Ein Missverständnis, wie sich später herausstellen sollte, doch der Dammbruch war nicht mehr rückgängig zu machen. Zehntausende stürmten die Grenzübergänge und überschwemmten den Westteil der Stadt. Statt apokalyptischer Horrorvisionen also Mauerfreudentänze und Wiedervereinigungsjubel! Eine Zeit, die ich wie im Rausch erlebte. Am Brandenburger Tor, auf dem Ku’damm und an den Grenzübergängen eine Aufbruchsstimmung, wie sie in der Stadt seit den Siebzigerjahren nicht mehr zu spüren gewesen war. Mit der sehr realen Aussicht, bald auf den Linden und am Kollwitzplatz genauso zuhause zu sein wie auf dem Wittenbergplatz und im Charlottenburger Kietz!"

Gottfried Schenk

Original-Bildunterschrift

"Skulptur an der Straße des 17. Juni"