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Ausstellungsthema: Protest und Flucht: Protestaktion vor der ehemaligen Sondermülldeponie für Westmüll [44/56]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

Januar 1990
Vorketzin
Urheber: Rolf Walter, Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft

Lizenztyp: Keine Creative Commons

Nachdem Ende 1974 ein "Vertrag über die Verbringung von Abfallstoffen aus Berlin (West) und ihre Beseitigung in der Deutschen Demokratischen Republik" geschlossen wurde, wurden in den folgenden Jahren Tonnen von Westberliner Müll, auch hochgiftige Sonderabfälle, auf den Deponien in Vorketzin und Schöneiche abgeladen. "Vorketzin war als reine Hausmülldeponie konzipiert" und nach "bundesdeutschem Abfallrecht nicht genehmigungsfähig." (Susanne Köstering und Renate Rüb (Hrsg.): Müll von gestern? Eine umweltgeschichtliche Erkundung in Berlin und Brandenburg. Waxmann Verlag GmbH, 2003, S. 67).

"Nach Bürgerprotesten stoppt DDR-Umweltminister Peter Diederich die Annahme von Westberliner Sondermüll auf der Deponie Vorketzin zum 15.2.[1990]" (DDR-Lexikon: Chronik 1990, Stand 8. Mai 2009)

Siehe auch rbb: Leben im Schatten der Mauer: Westmüll im Osten, Stand 9. November 2011

Abgebildet

Jugendlicher, Kind, Lastkraftwagen, Mehrere Personen, Protest, Transparent (Spruchband)

Kontext

Müll, Umweltzerstörung

Orte

Vorketzin

Text im Bild

deutsch-deutscher Aktionsmonat 3.1.-27.1.1990 / Stoppt die Müllimporte in die DDR

Wer West[...] / gehört in [...]

Alle Bilder des Albums

Am Ende waren es die Menschen in der DDR selbst, die das SED-Regime zum Einsturz brachten. Vom Sommer 1989 an versuchten tausende DDR-Bürger über die ungarisch-österreichische Grenze und über die bundesdeutschen Botschaften in Budapest, Prag und Warschau in den Westen zu fliehen. Im Land schlossen sich immer mehr Menschen den Forderungen der Bürgerbewegungen nach freien Wahlen, nach Presse- und Reisefreiheit an, trotz der Angst vor staatlicher Repression. Im Oktober erfassten die Massenproteste mit hunderttausenden von Demonstranten das ganze Land. Und mit dem Bewusstsein, dass ihr Protest nicht mehr aufzuhalten war, wuchs auch das Bedürfnis, ihn im Bild zu dokumentieren.