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Erste freie Volkskammerwahl, Berliner Umland, Januar bis März 1990: Allianz für Deutschland-Plakat "Alternativer Marxist" [185/207]

INFORMATIONEN ZUM OBJEKT

Details

1. Januar bis 31. März 1990
Berlin und Umgebung
Urheber: Ralf Skiba

Lizenztyp: Creative Commons License

Gegen die SPD gerichtetes Plakat der Allianz für Deutschland [Wahlbündnis der CDU-Ost, DA und DSU]

Abgebildet

Fotografie, Porträt, Wahlplakat, Zitat

Kontext

Volkskammerwahl

Personen/Organisationen

Allianz für Deutschland, Walter Momper

Orte

Andere Orte (Berlin)

Text im Bild

Wollen Sie, daß ein "alternativer / Marxist" DDR-Ministerpräsident wird? / Wenn nicht, lesen Sie bitte weiter! / Der SPD-Spitzenkandidat Ibrahim Böhme sagt von sich selbst, er sei ein "superroter demokratischer Sozialist" und ein / "alternativer Marxist" (Süddeutsche Zeitung, 25.11.89). Wenn die SPD die Wahlen gewinnt, wird dieser Mann DDR-Ministerpräsident! / Ändert sich dann die Situation in unserem Land? Wohl kaum. Wie auch? Ein Marxist ersetzt den anderen. / Böhme war langjähriges SED-Mitglied und FDJ-Funktionär. Aufgrund seiner Selbsteinschät- / zung (siehe oben) könnte man zu dem Schluß kommen, Böhme hat nur sein Parteibuch, nicht aber / seine Gesinnung geändert. Aber diese Gesinnung dominiert seine Partei - "Böhme bekannte sich für / seine Partei (SPD) zu den Traditionen des Marxismus...", schrieb die SPD-nahe Süddeutsche Zeitung / am 13.1.90. / SPD-Gründungsprogramm gegen deutsche Einheit / Auch was die deutsche Einheit betrifft, könnte man vermuten, daß die SPD sie allein aus wahltakti- / schen Gründen bejaht. Im Gründungsprogramm der SPD vom 7.10.89 heißt es unter der Überschrift / "Außenpolitik" (!): "Anerkennung der derzeitigen Zweistaatlichkeit Deutschlands als Folge der / schuldhaften Vergangenheit." / Wendehälse nicht nur in der SED / Genauso hat auch die West-SPD ein gespaltenes Verhältnis zur deutschen Einheit. Führende Politiker verdammten die Vereinigung. / Einige Beispiele: / Walter Momper: (12.11.89) / "Herr Kohl hat offenbar nicht begriffen, daß die / Menschen in der DDR nicht die Wiedervereinigung / [...]

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Erinnerung

"Ich bin in Berlin geboren und habe den Bau der Mauer als Schüler im Wedding aus dem Fenster meines Klassenzimmers beobachtet. Ich fand es sehr bemerkenswert, dass die DDR, die Deutsche 'Demokratische!' Republik, am 18. März 1990 die erste demokratische Wahl abhielt, um sich kurz danach aufzulösen. In der Zeit vor der Wahl war ich von Januar bis März 1990 an beinahe jedem Wochenende mit meiner Familie im Berliner Umland unterwegs und habe den Wahlkampf, die Wahlplakate und was damit zusammenhing fotografiert."

Ralf Skiba (West-Berlin)